Bindungs- und Beziehungsorientierte Pädagogik nach Katia Saalfrank

Umgang mit Bewertung und Zeugnissen

 

Unser Schulsystem - alte Mechanismen im neuen Gewand! 

 

 

Bei allem, was ich in den vergangenen Jahren in Deutschland im Zusammenhang mit der Institution Schule nach vielen Gesprächen mit Kindern, Eltern und Lehrern einerseits und dem Lernen und Arbeiten anderseits an Erfahrungen gesammelt habe, bin ich davon überzeugt, dass wir das „System Schule“ als einen neuen Ort der Begegnungen für alle Beteiligten neu begreifen und beim Lehren in Schulen grundsätzlich anders, nämlich vom Kind aus denken müssen. Auch braucht Schule viel stärker als bisher Raum für Sozialisations- und Beziehungserfahrungen.

Zwar sehen wir die Schule heute nicht mehr nur als reinen Lernort, und wir sind uns weitgehend darüber einig, dass sie als erweiterter Lebensraum eine große Bedeutung für das Aufwachsen der Kinder hat. Wie dieser Ort jedoch sinnvoll für grundlegende Sozialisationserfahrungen der Kinder genutzt werden kann, ist aus meiner Sicht noch weitgehend offen. So verändern sich die Schulformen zwar vereinzelt, eine grundsätzliche Veränderung des Systems jedoch findet nicht statt. Offen ist meines Erachtens auch, ob eine solche Veränderung gesamtgesellschaftlich überhaupt erwünscht ist. Denn immer wieder erscheint „die alte Schule“ in „neuem Gewand“, und eine Veränderung ist nur an der Oberfläche spürbar. Folgende Aspekte sind zu bedenken: 

1. Das Schulsystem schaut vor allem defizitorientiert auf unsere Schüler und nimmt sich damit selbst die Möglichkeit, ein Umfeld bereitzustellen, in dem alle Fähigkeiten und Potenziale der Kinder zur Entwicklung kommen können.

 

2. Es fehlt die Zeit für eine gute Lehrer-Schüler-Beziehung. Eine Beziehung, in der Kinder mit ihren Stärken und Ideen, aber auch mit ihren Fragen und Ängsten ernst genommen werden. Eine Beziehung, die von Vertrauen und Wertschätzung gekennzeichnet ist.

 

3. Das System Schule ist nach wie vor auf Prinzipien wie Macht und Gehorsam aufgebaut und bietet deshalb auch keinen Raum für wertschätzenden Dialog, Kommunikation und die Beachtung der Individualität des Schülers.

 


So ist es für Eltern oft schwierig loszulassen, denn häufig geraten die Kinder aufgrund der oben genannten Aspekte in Stress.

 

Für Eltern ist es jedoch ohnehin häufig ungewohnt und es fällt ihnen nicht leicht, Kindern einen Bereich verantwortlich zu überlassen. Zu wenig trauen wir den Kindern zu und zu sehr sind wir verhaftet in eigenen Vorstellungen, wie etwas aus unserer Sicht zu sein hat. Und zu sehr haben wir Angst, die Kontrolle über unsere Kinder zu verlieren. Wenn Eltern es schaffen, sich von eigenen Vorstellungen, wie etwas zu sein hat, zu lösen und stattdessen Kinder zu begleiten und sie in ihren Bedürfnissen ernst zu nehmen, unterstützen sie hiermit die gesunde Entwicklung des Selbstwertgefühls der Kinder und stärken deren Fähigkeit, eigenverantwortlich zu handeln. Wie also, können wir Kindern eine Eigenverantwortung im Bereich der Schule überlassen und sie gleichzeitig bestärken und an ihrer Seite sein? Gerade, wenn es Zeugnisse gibt, fragen sich das viele Eltern und wollen nicht auch in einen "Bewertungsmodus" verfallen. Deshalb hier Anregungen, wie Eltern den Tag der Zeugnisse feiern können: 

 

5 Gedanken zum guten Umgang mit Leistungsbewertung!

 

1. Klar machen, was Zeugnisse aussagen: Zeugnisse geben keine Rückmeldungen über die Persönlichkeit unserer Kinder, sondern bewerten eine Leistung, die in eine bestimmten Rahmen (Schule) unter bestimmten Bedingungen (mit diesem Lehrer, in großen Gruppen, etc.) erbracht wurde: Also wissen wir bestenfalls, ob das Kind in diesem Rahmen „gut“ funktioniert.

 

2. Kinder sind neugierig und wollen lernen: Sie können eigentlich gar nicht anders – nur oft lernen sie nicht das, was wir uns wünschen. Wichtig, dass wir uns das klar machen, dass Kinder Entdecker sind und wissbegierig auf die Welt kommen.

 

3. Kinder lernen über Beziehung: Wenn das Lernen in schulischem Rahmen schwierig ist, hat es oft mit den Bedingungen zu tun. Frühe Einschulung, große Klassen, wenig Zeit des Lehrers, für Beziehung und Kontakt zu den einzelnen Schülern.

 

4. Verantwortung bei den Kindern lassen – eigene Erwartungen zur Seite stellen: Wenn Kinder eigenverantwortlich für ihre Leistungen sein sollen oder zunehmend werden sollen, ist es wichtig, dass wir nicht – so wie Zeugnisse – bewerten, sondern dass Eltern echt und authentisch im Kontakt mit den Kindern sind und auch unsere eigenen Erwartungen zurückstellen und eher die Kinder fragen: Bist Du zufrieden? Unabhängig davon, was wir für eine Erwartung haben.

 

5. Unterstützung und Kontakt anbieten: Bei der Ursachenanalyse ist es wesentlich, dass Eltern mitfühlen und dem Kind das Signal senden: Ich merke, dass Du nicht zufrieden bist. Das kenne ich auch... bei mir war das dann so oder so.. Dann kann ein Dialog entstehen und es können gemeinsam Strategien entwickelt werden. Eltern können Kinder also z.B. fragen: Wenn Du Deine Leistung verändern möchtest: was brauchst Du von mir? Kann ich etwas tun, damit Du Dein Ziel erreichst? Das kann dann eine Erinnerung an die Hausaufgaben sein oder auch ein gemeinsames Gespräch mit dem Lehrer.

 

Rituale leben unabhängig davon, wie das Zeugnis ausfällt: Rituale zur Zeugnisausgabe sollten immer stattfinden und nicht von der Leistung abhängig sein. Weihnachten oder das Ritual beim Jahreswechsel fällt ja auch nicht aus oder anders aus, je nachdem wie das Jahr war...

 

Bei Schulstress: Machen Sie gerne einen ersten Termin unter www.familiensprechstunde-saalfrank.de

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