Autonomie und Selbstständigkeit
Autonomie und Selbstständigkeit sind ganz wesentliche Aspekte und gehören ebenfalls zu den emotionalen Grundbedürfnissen von uns Menschen. Auch die Erfahrung der Selbstwirksamkeit ist grundlegend und bedeutet, dass wir uns Menschen als selbst wirksam, als wichtig und bedeutsam in diesem Leben wahrnehmen können. Die Bedeutsamkeit unseres Handelns wahrnehmen zu können ist ganz wesentlich dafür, dass wir zufrieden sein und Glück empfinden können.
Selbstwirksamkeit
Unter dem Begriff Selbstwirksamkeit fasst die psychologische Forschung eine bestimmte Überzeugung, die jeder kennt: Die Überzeugung nämlich, dass wir das, was wir grade tun wollen oder planen zu tun, auch wirklich tun können und dass unser Wirken Einfluss auf eine Handlung und auch auf entsprechenden Erfolg hat. Ohne dass wir es merken, beantwortet unsere Selbstwirksamkeit uns ständig die Frage "Schaffe ich das?" Für Kinder ist dieser Prozess wesentlich, denn von genau dieser Überzeugung hängt es ab, ob wir bei all dem, was wir tun, erfolgreich sind oder nicht. Und zwar oft viel mehr, als unser Erfolg von unseren tatsächlichen Fähigkeiten abhängt!
Die berühmte sich selbst erfüllende Prophezeiung bei uns Erwachsenen ist hierfür ein gutes Beispiel: Wenn wir denken "Das klappt bestimmt nicht!", dann klappt es auch nicht! Wenn wir uns sicher sind "Das kriege ich hin!", dann wird es gehen. Kinder haben diese Sorge erstmal nicht, sondern gehen unvoreingenommen und mutig an die Dinge heran. Sie fangen erst an zu zweifeln, wenn sie kaum die Gelegenheit haben ihre Selbstwirksamkeit zu erproben und sie zu spüren. Eine gute Erfahrung mit Selbstwirksamkeit ist also extrem wichtig und sie entwickelt sich sehr früh in unserer Kindheit. Je früher Kinder ihre Selbstwirksamkeit entwickeln dürfen, desto mutiger und leichter können sie an alle Herausforderungen herangehen, die das Leben für sie bereithält.
Für Eltern ist es oft ungewohnt und es fällt ihnen nicht leicht, Kindern einen Bereich verantwortlich zu überlassen. Zu wenig trauen wir den Kindern zu und zu sehr sind wir verhaftet in eigenen Vorstellungen, wie etwas aus unserer Sicht zu sein hat. Und zu sehr haben wir Angst, die Kontrolle über unsere Kinder zu verlieren. Wenn Eltern es schaffen, sich von eigenen Vorstellungen, wie etwas zu sein hat, zu lösen und stattdessen Kinder zu begleiten und sie in ihren Bedürfnissen ernst zu nehmen, unterstützen sie hiermit die gesunde Entwicklung des Selbstwertgefühls der Kinder und stärken deren Fähigkeit, eigenverantwortlich zu handeln.
Daneben ist es aber auch schwierig für uns Erwachsenen, die Verantwortlichkeit, die bei uns liegt, in letzter Konsequenz anzunehmen. Verantwortung als Eltern für Kinder zu übernehmen heißt, sich mit den Kindern gemeinsam zu entwickeln, sich auszuprobieren und auch elterliches Handeln und eigene Haltungen selbst zu hinterfragen und auch hinterfragen zu lassen.
Ich glaube an Dich
Zudem ist Geborgenheit der Schlüssel zu einer optimalen Förderung des kindlichen Lernens. Das Gehirn braucht Herausforderungen, um sich zu entwickeln. Erlebnisse können aber nur als Herausforderungen - und nicht als Bedrohungen - gesehen werden, wenn sich das Kind in einem sicheren Netz aus sozialen und emotionalen Beziehungen befindet. Dieses Netz bietet ihm Halt und Schutz. Sich sicher zu fühlen heißt auch, Selbstbewusstsein aufzubauen und zu lernen, auf sich selbst zu vertrauen. Dies dem Kind auf seinen Weg mitzugeben erfordert Behutsamkeit und Glaube an das Kind. Somit ist es wichtig, dass Eltern in die (Entwicklung der) Fähigkeiten der Kinder glauben und dem Kind Vertrauen schenken.
Hier findest du mehr zur Bindungs- und Beziehungsorientierte Pädagogik von Katia Saalfrank.
Termine auf: www.familiensprechstunde-saalfrank.de